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Geldmengenbegriffe

(weitergeleitet von Geldmenge M3)

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Das Original: Gabler Banklexikon

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    Ausführliche Definition im Online-Lexikon

    1. Allgemein: Definitionen für Geldbestände in einer Volkswirtschaft bzw. in einer Währungsunion. Die Entwicklung der Geldmenge ist von Bedeutung für die Beurteilung der monetären Entwicklung (Geldpolitik).

    International üblich ist eine an der Liquidität bzw. „Bargeldnähe” orientierte Abstufung der Geldmengenbegriffe in eine enge, mittlere und weite Fassung der Geldmenge, die meist mit den Begriffen M1, M2 und M3 bezeichnet werden (M steht als Abk. von „Money”, die Zahlen 1, 2 und 3 für den Umfang des Aggregats). Die Abgrenzungen sind international ähnlich, aber nicht identisch.

    2. Vom Europäischen System der Zentralbanken (ESZB) verwendete Geldmengenbegriffe:
    a) Abstufung der Geldmengenbegriffe:
    Geldmenge M1: Summe aus Bargeldumlauf (Banknoten und Münzen) und täglich fälligen Einlagen. M1 besteht also aus Komponenten, die unmittelbar im Zahlungsverkehr verwendet werden können. Es handelt sich um das am engsten abgegrenzte monetäre Aggregat.
    Die Geldmenge M2 umfasst nach der Definition des ESZB die Geldmenge M1 plus Einlagen mit einer Laufzeit von bis zu zwei Jahren sowie Einlagen mit vereinbarter Kündigungsfrist von bis zu drei Monaten. Solche Einlagen können zwar nicht unmittelbar im Zahlungsverkehr eingesetzt, sie können jedoch relativ rasch und unproblematisch in Bargeld oder täglich fällige Einlagen umgewandelt werden. Hemmnisse für die Umwandlung können sich beispielsweise aus Kündigungsfristen, Strafzinsen oder Gebühren ergeben.
    Die weite Geldmenge M3 umfasst nach der Definition des ESZB die Geldmenge M2 plus Repogeschäfte, Geldmarktfondsanteile (Geldmarktfonds) und Geldmarktpapiere sowie Schuldverschreibungen bis zu zwei Jahren. Die Geldmenge M3 ist eine zentrale Größe der Geldpolitik des ESZB. Aus Sicht des ESZB hat M3 gegenüber den enger abgegrenzten Aggregaten den Vorteil, stabiler in der Hinsicht zu sein, dass sich durch Zinssatzänderungen und andere Ursachen hervorgerufene Substitutionsprozesse zwischen verschiedenen Forderungskategorien weniger auswirken. Werden z.B. bei einem Anstieg des Geldmarktzinssatzes Sichteinlagen in Geldmarktfondsanteile umgewandelt, verringert sich M1, während M3 unverändert bleibt, da es sich um eine Umschichtung innerhalb dieses Aggregates handelt.
    b) Für die vom ESZB verwendeten Geldmengenbegriffe ist folgende Sektorenabgrenzung wichtig:
    Geldschöpfungssektor: die im Euro-Währungsraum (Eurosystem) ansässigen monetären Finanzinstitute.
    Geldhaltungssektor: alle im Euro-Währungsraum ansässigen Wirtschaftseinheiten, die weder monetäre Finanzinstitute (MFIs) noch Zentralregierungen sind (d.h. private Haushalte; nichtfinanzielle Kapitalgesellschaften; Finanzinstitute, die keine MFIs sind; Länder und Gemeinden; Sozialversicherungen).
    Geldneutraler Sektor: alle Zentralregierungen des Euro-Währungsraums. (Verbindlichkeiten von Zentralregierungen, die monetären Charakter haben, z.B. Konten von Postämtern, staatliche Sparkonten und Konten von Schatzämtern werden dagegen als Sonderposten in den Geldaggregaten berücksichtigt).

    Bedeutung für Geldmengenbegriffe: In M1, M2 und M3 sind jeweils nur die betreffenden Verbindlichkeiten des Geldschöpfungssektors (MFIs) sowie die Verbindlichkeiten der Zentralregierungen mit monetärem Charakter gegenüber dem Geldhaltungssektor einbezogen. Da das ESZB auf Fremdwährung lautende liquide Forderungen von Ansässigen des Euro-Währungsraums als enge Substitute für auf Euro lautende Forderungen ansieht, werden diese Forderungen in den monetären Aggregaten berücksichtigt, sofern sie gegenüber dem Geldschöpfungssektor des Euro-Währungsraums bestehen.

    3. Von der Deutschen Bundesbank verwendete Geldmengenbegriffe (bis Ende 1998):
    Geldmenge M1: Bargeldumlauf (ohne Kassenbestände der Kreditinstitute) plus Sichtguthaben inländischer Nichtbanken bei Banken (ohne Zentralbankguthaben inländischer öffentlicher Haushalte).
    Geldmenge M2: Geldmenge M1 plus Termineinlagen inländischer Nichtbanken mit einer Laufzeit unter vier Jahren.
    Geldmenge M3: Geldmenge M2 plus Sparguthaben inländischer Nichtbanken mit dreimonatiger Kündigungsfrist.

    Erweiterte Geldmenge M3: Geldmenge M2 plus Einlagen inländischer Nichtbanken bei Auslandsfilialen und Auslandstöchtern deutscher Kreditinstitute sowie Inhaberschuldverschreibungen im Umlauf bei inländischen Nichtbanken (börsenfähige Papiere bis April 1986 mit Laufzeit bis zu einem Jahr einschließlich, seit Mai 1986 mit Laufzeit bis unter zwei Jahren).

    4. Andere Geldmengenbegriffe: Zentralbankgeld; Geldbasis.

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