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IT-Management
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1. Begriff: Informationstechnologie (IT)-Management bezeichnet die Führungsaufgaben der Planung, Steuerung und Kontrolle der zur IT-Leistungserbringung notwendigen Systeme und Netzinfrastrukturen. Ziel des IT-Managements ist es, durch den bestmöglichen Einsatz von Informationstechnologie den Einsatz der Ressource Information im Rahmen des Informationsmanagements wirksam zu unterstützen.
2. Merkmale: Für Banken stellt die Unterstützung von Geschäftsprozessen durch IT eine unverzichtbare Aufgabe dar. Darüber hinaus bieten innovative IT-Systeme und Technologien Chancen zur Steigerung der Wettbewerbsposition und ermöglichen neue Geschäftsmodelle. Die Leistungserbringung der IT erfolgt vielfach in Form sog. IT-Services. Das IT-Management trägt dafür Sorge, dass diese unter den Gesichtspunkten der Wirtschaftlichkeit, Leistungsfähigkeit, Integrationsfähigkeit, Standardisierung, Flexibilität und Sicherheit lebenszyklusorientiert aufgebaut, betrieben und weiterentwickelt werden. Daher werden im Bankenumfeld häufig die Verantwortungsbereiche für die Systementwicklung, den Anwendersupport, das Technologiemanagement, das IT-Controlling, den Betrieb des Rechenzentrums, die Systembetreuung, die Datenverwaltung und das Netzmanagement dem IT-Management zugeordnet. Entscheidungen im Kontext der Gestaltung von IT-Services und damit auch der zugrunde liegenden IT-Systeme und der IT-Infrastruktur sind häufig mit hohen Investitionsvolumina verbunden und haben wettbewerbsrelevante Auswirkungen sowohl auf Primär- als auch auf Sekundärprozesse von Banken. Daher liegt aktuell ein Fokus auf der Professionalisierung des IT-Managements.
3. Entwicklung/Geschichte des Begriffes: Der Einsatz von Computern in Banken hat in den 1950er-Jahren begonnen. Die 1960er-Jahre waren durch eine starke Verbreitung und damit einhergehend durch einen Wildwuchs im Hard- und Softwarebereich gekennzeichnet. Aufgrund mangelnder standardisierter Verfahren, Methoden und Werkzeuge kam es zu einer Kostenexplosion. Diese wiederum führte zu einem gesteigerten Kostenbewusstsein und der Einbindung von Planungs- und Kontrollmechanismen sowie der Etablierung des professionellen Software Engineerings in den 1970er-Jahren. In den 1980er-Jahren begann sich eine anwenderorientierte Serviceorientierung zu etablieren. Der Fokus lag (auch in den 1990er-Jahren) zunehmend auf der unternehmensweiten Abstimmung, Harmonisierung und Integration von Daten- und Anwendungssystemlandschaften. Heute stehen das Management der Informationsfunktion sowie die konsequente Ausrichtung aller IT-Aktivitäten an der Unternehmensstrategie im Mittelpunkt.
4. Aktuelle Entwicklungen: Heute wird der Information der Stellenwert einer betrieblichen Ressource zuerkannt, die es professionell zu planen, zu überwachen und zu steuern gilt. Um die informationstechnischen Fähigkeiten und die Güte der eigenen Leistung stetig verbessern zu können, bedarf es einer permanenten Standortbestimmung (Ist-Situation). I.d.R. umfasst diese einen Vergleich zu den aus der IT-Strategie abgeleiteten Zielen, externen Vorgaben (z.B. Kundenanforderungen, Gesetze oder Richtlinien) oder Benchmarking-Referenzen. Hierbei muss zunächst festgelegt werden, welche Aspekte des IT-Managements relevant sind („was“ zu messen ist). Danach muss eine Operationalisierung erfolgen („wie“ gemessen wird) sowie ein Vergleichsmaßstab festgelegt werden. Das IT-Management benötigt daher unterstützende Instrumente zur Bestimmung der Ist-Situation, der Ableitung und Priorisierung von Verbesserungsmaßnahmen sowie der anschließenden Fortschrittskontrolle bei ihrer Durchführung. Hierzu stehen Konzepte wie z.B. COBIT, ITIL, ARIS, ZACHMAN und TOGAF zur Verfügung.
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