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Waldinvestment
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Holzinvestment; Finanzprodukt, das auf Anpflanzung, Wachstum und/oder Bewirtschaftung von Wäldern basiert. Wenn die den Waldinvestments zugrunde liegende Waldaufforstung bzw. -bewirtschaftung an Nachhaltigkeitskriterien orientiert ist, kann man Waldinvestments auch als Teilbereich von Green Finance erachten.
1. Abgrenzung: Die Besonderheiten von Waldinvestments, die eine Betrachtung als eigenständige Klasse von Finanzprodukten rechtfertigen können, liegen v.a. in dem Umstand begründet, dass ein Waldinvestment immer auf der Produktion und/oder Verwertung von Wald bzw. Holz beruht. Daraus ergibt sich eine vergleichsweise lange (oftmals mind. 10 bis 30 Jahre überspannende) Investitionszeit mit den damit verbundenen besonderen Markt- und Betriebsrisiken. Außerdem sind für den Erfolg von Waldinvestments Spezialkenntnisse im Bereich der Forst- und Holzwirtschaft seitens der Waldinvestmentanbieter erforderlich, die sie von den Anbietern anderer Finanzprodukte unterscheiden.
2. Erträge: Die Erträge im Waldinvestment können verschiedenen Quellen entstammen, z.B. aus dem Verkauf des gesamten Holzes eines aufgeforsteten reifen Waldes, aus der Ausforstung und dem Verkauf überschüssiger Bäume in der Wachstumsphase des Waldes sowie manchmal auch aus dem Anbau und Verkauf zusätzlicher landwirtschaftlicher Produkte (z.B. Früchte oder Kaffee), die auch im Wald kultiviert werden können. Weitere Erträge können auch aus der Verarbeitung des geernteten Holzes (z.B. in der Möbel- oder Zellstoffindustrie) resultieren. Schließlich könnten sich (v.a. in Zukunft) zusätzliche Einnahmen auch aus dem Emissionsrechtehandel ergeben. Da wachsender Wald das klimaschädliche Gas CO2 bindet (Carbon Offset), können größere Aufforstungsprojekte handelbare Emissionsrechte (Carbon Credits) erhalten. Diese können sie z.B. an Industriebetriebe verkaufen, die damit das Recht erwerben, mehr CO2 auszustoßen als ihnen eigentlich zusteht.
3. Produkte: Die Vielfalt der Waldinvestmentprodukte nimmt ständig zu. Heute findet man im Bereich Waldinvestment z.B. direkte Investments zum Erwerb von Land (über dessen forstliche Bewirtschaftung dann i.d.R. ein Vertrag mit einem spezialisierten Dienstleister geschlossen wird), (geschlossene) Anlagefonds zum Erwerb von Aufforstungs- bzw. Waldflächen, Waldsparbücher und Wald-/Baumsparverträge, Baumanleihen und partiarische Darlehen, Aktien in Unternehmen, die in der Holzwirtschaft-Wertschöpfungskette angesiedelt sind, und Zertifikate, die auf Branchenindizes basieren, in denen verschiedene Unternehmen aus der Holzwirtschaft-Wertschöpfungskette zusammengefasst sind.
4. Diskussion: Waldinvestments sind Gegenstand verschiedener Diskussionen. Positiv wird hervorgehoben, dass es sich bei Waldinvestments um Investitionen in reale Sachwerte handelt, dass diese eine relativ geringe Korrelation mit anderen Anlageklassen, eine relativ hohe Inflationssicherheit, eine vergleichsweise gute Rendite (wobei hier manchmal 3 bis 15 Prozent pro Jahr genannt werden) sowie die positiven Nebeneffekte von Aufforstungsprojekten (Erosions- und Grundwasserschutz oder CO2-Bindung) aufweisen. Andererseits wird v.a. das vergleichsweise hohe Geschäfts- und Betriebsrisiko erwähnt, das sich aus dem langen Anlagehorizont, der Gefahr durch Umweltfaktoren (z.B. Schädlinge, Brände, Überflutungen und Stürme) und politisch-ökonomischen Faktoren (z.B. instabile Verhältnisse sowie Wechselkursschwankungen in Staaten, in denen die den Waldinvestments zugrunde liegenden Projekte angesiedelt sind) ergibt. Auch wird die von Kunden oftmals angestrebte soziale und/oder ökologische „Zusatzrendite“ aus Waldinvestmentprojekten nur dann erreicht, wenn entsprechende Nachhaltigkeitskriterien konsequent umgesetzt werden. Hier besteht jedoch oftmals Unsicherheit aufgrund der unklaren Situation bei der Zertifizierung von sog. „nachhaltiger Holzwirtschaft“, für die es eine Reihe von Standards unterschiedlicher Qualität gibt.
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