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Disintermediation
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Prozess der Herausdrängung von Intermediären, insbes. der Finanzintermediäre aus ihrer bisherigen Funktion (des „middleman“). Klassisch interpretiert, besteht die wesentliche Funktion von Banken in der Überwindung von (qualitativen, quantitativen, räumlichen und zeitlichen) Friktionen in Geldströmen zwischen finanziellen Defizit- und Überschusseinheiten (Kapitalsuchender/-nehmer und Kapitalgeber). Aus moderner, institutionenökonomisch geprägter Sicht folgt die Existenzberechtigung der Bank erst daraus, dass sie die Bewältigung der Friktionen und einhergehenden Informationsasymmetrien besonders (transaktionskosten-)effizient leistet. Veränderungen von Wissensdefiziten sowie Transaktionskosten können umgekehrt dafür sorgen, dass eine vormals vorzugswürdige Intermediation ersatzlos abgewählt oder durch eine andere Form der Intermediation ersetzt wird. Beispiel für eine ersatzlose Abwahl wäre eine direktplatzierte Mittelstandsanleihe, mit der ein Unternehmenskunde u.a. einen Bankkredit ablöst, da ihm das Internet ausreichend kostengünstige Informations- und Vertriebs- und Abwicklungsmöglichkeiten bietet. Greift er hingegen für den Absatz der Teilschuldverschreibungen auf eine Investment Bank anstelle seiner vormals kreditgebenden Commercial Bank zurück, ist zwar Letztere von Disintermediation betroffen, in der Gesamtsicht kommt es aber nach wie vor zu einer (in Art und Intensität anderen) Intermediationsleistung durch eine Bank. Die beschriebene Securitization ist nicht gleichbedeutend mit der Disintermediation, sondern nur eine von verschiedenen möglichen Ursachen. Daneben existieren weitere, die für eine Disintermediation (von Banken) sorgen können, wie z.B. zunehmende Möglichkeiten des internet-basierten Peer-to-Peer-lending.
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