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Revision von Bollinger-Bänder vom 08.11.2018 - 18:57

Bollinger-Bänder

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    1. Begriff: Trendkanalsystem, das von John Bollinger Anfang der 1980er-Jahre zur Chartanalyse entwickelt worden ist.

    2. Methode: Zur Konstruktion der Bollinger-Bänder wird zuerst ein gleitender Durchschnitt (GD) als mittleres Bollinger-Band des Basistitels berechnet. Für kurz- bis mittelfristige Trends wird ein 20-Tage-GD, für noch kürzere oder langfristigere Trends entsprechend ein 10- bzw. 50-Tage-GD verwandt. Aus der Addition (Subtraktion) der zweifachen Standardabweichungen des Titels zum GD ergibt sich das obere (untere) Bollinger-Band. Bollinger-Bänder werden häufig als Kurszielmarken interpretiert: Aus Kursspitzennähe des oberen (unteren) Bandes wird auf eine bevorstehende Kurssenkung (-steigerung), aus entsprechenden Kursplateaus auf eine Trendwende geschlossen. Als Vorteil gegenüber anderen Trendkanalsystemen gilt, dass die Bollinger-Bänder die Volatilität des Basistitels mit einbeziehen, da ihr Abstand vom GD nicht konstant, sondern abhängig von der Standardabweichung ist. Eine erhöhte Volatilität macht sich in einer Expansion, eine verringerte in einer Kontraktion der Bollinger-Bänder bemerkbar. In der Regel kommen Bollinger-Bänder in Verbindung mit anderen Indikatoren zum Einsatz. Am besten sind dabei Indikatoren geeignet, die einen überkauften oder überverkauften Markt und somit die Dynamik einer Kursbewegung anzeigen. Die Prognose von Trendwenden und Kurszielen wird somit als zuverlässiger erachtet. Ein Ausbrechen des Kurses aus den Bollinger-Bändern lässt zunächst eine Fortsetzung des Trends in Richtung des Ausbruchs vermuten. Verkaufssignale werden nach Bollinger von einer Kursbewegung angezeigt, wenn das obere Band von oben nach unten durchbrochen wird. Umgekehrt werden Kaufsignale generiert, wenn das untere Band von unten nach oben durchbrochen wird. Nachhaltig ist diese Bewegung jeweils erst, wenn auch der GD gekreuzt wurde. Wird ausserhalb der Bollinger-Bänder eine Trendumkehrformation — Top oder Boden — herausgebildet und wiederholen sich diese innerhalb der Bänder, dann weist dies auf eine Trendwende hin.

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