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Zinsinstrument, Kennzahlen
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1. Rendite: Zu den klassischen Kennzahlen gehört die Rendite von festverzinslichen (Wert-)Papieren. Zwar wird es aufgrund der Vielzahl neuer Anlageformen immer schwieriger, die Rendite zu ermitteln, da beispielsweise das häufig mit dieser Anlageform verbundene Optionsrecht (z.B. bei Optionsanleihen und Wandelanleihen, Anleihen mit Gläubigerkündigungsrecht) bei der Renditeberechnung nicht berücksichtigt wird, trotzdem dient aber die Rendite als wesentliche Entscheidungsgrundlage für eine Anlageform. I.d.R. wird die Rendite verwendet, um die Unterschiede in den Merkmalen von Zinsinstrumenten, wie Nominalzins, Rückzahlungskurs, Laufzeit, Anzahl der Couponperioden (z.B. jährlich, halbjährlich), zu berücksichtigen. Die Rendite ermöglicht dem Anleger, sofern dieselbe Ermittlungsmethode (z.B. ISMA-Rendite, Moosmüller-Rendite) verwendet wird, unterschiedliche Anlagemöglichkeiten zu messen und miteinander vergleichbar zu machen. An den internationalen Börsenplätzen werden unterschiedliche Renditeberechnungsmethoden angewandt. Die häufigsten Modelle sind die Current Yield (laufende Verzinsung), die Simple-Yield-to-Maturity (Börsenformel) und die Yield-to-Maturity. Sensitivitätskennzahlen zeigen eine Veränderung im aktuellen Wert eines Zinsinstruments an, wenn der Marktrisikofaktor um eine Einheit (z.B. 1 Basispunkt) verändert wird. Obwohl insbesondere bei komplexen Zinsinstrumenten eine Vielzahl unterschiedlicher Marktrisikofaktoren einen Einfluss auf den aktuellen Wert haben, wird bei diesen Modellen immer nur ein Marktrisikofaktor verändert. Man bezeichnet diese Sensitivitätsanalysen deshalb auch als Single-Indikator-Modelle.
2. Laufzeit von festverzinslichen (Wert-)Papieren: Laufzeit, Restlaufzeit und Duration sind keine Renditemaße, sondern Zeitmaße. Deshalb werden die Rechenergebnisse in der Einheit Jahre ermittelt. Diese Kennzahlen lassen mehr oder weniger präzise Aussagen über den Rückfluss des investierten Kapitals zu. Während die Laufzeit in der Praxis weitgehend verbreitet ist, findet man die Duration in zunehmendem Maße zur Beurteilung der zeitlichen Dimension von Zinsinstrumenten.
3. Duration nach Macaulay und Modified Duration: Die Portfolio-Theorie unterscheidet grundsätzlich zwischen aktiven Anlagestrategien und passiven Anlagestrategien. Aktive Strategien verfolgen das Ziel, die zyklische Entwicklung der Zinsen systematisch zur Performance-Verbesserung zu nutzen. Hier liegt das typische Anwendungsgebiet der Modified Duration. Im Gegensatz dazu verfolgen passive Strategien das Ziel, eine zu einem bestimmten Zeitpunkt gegebene Rendite von den schwankenden Bewegungen der Zinsen an den Kapitalmärkten unabhängig zu machen, also zu immunisieren (Duration nach Macaulay).
Vgl. auch Immunisierungsstrategie.
4. Aufgeld von Wandel- und Optionsanleihen: Viele festverzinsliche (Wert-)Papiere sind mit besonderen Rechten ausgestattet, die einen zusätzlichen Kaufanreiz darstellen sollen. Die bekanntesten Anleihen dieser Art sind Options- und Wandelanleihen. Neben Straight Bonds und Aktien stellen diese Papiere eine Mischform aus beiden dar. Sowohl bei Optionsanleihen Cum und Optionsscheinen als auch bei Wandelanleihen ist ein klassischer Bewertungsansatz die Ermittlung des Aufgeldes bzw. der Wandlungsprämie.
5. Verlauf des Einflusses: Für den Großteil der Zinsinstrumente kann vereinfacht ein linearer Zusammenhang zwischen der Veränderung des Marktrisikofaktors und der Veränderung im aktuellen Wert des Zinsinstrumentes unterstellt werden. Beispiele hierfür sind alle Kassainstrumente, Futures und Financial Swaps. Eine Ausnahme stellen jedoch die asymmetrischen Risikoinstrumente (z.B. OTC-Optionen, Floors) dar. Sensitivitätskennzahlen unterstellen immer nur die Veränderung eines Marktrisikofaktors um eine Einheit. Wird dagegen beispielsweise erwartet, dass der Marktrisikofaktor um mehrere Einheiten steigt, so kann die Kursveränderung des Zinsinstruments wie folgt ermittelt werden: Veränderung des aktuellen Wertes des Zinsinstrumentes bei einer Veränderung des Marktrisikofaktors um x Einheiten = Sensitivitätskennzahl des Marktrisikofaktors x Einheiten des Marktrisikofaktors.
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