Zitierfähige Version
Leverage-Effekt
Geprüftes Wissen
GEPRÜFTES WISSEN
Über 100 Experten aus Wissenschaft und Praxis.
Mehr als 8.000 Stichwörter kostenlos Online.
Das Original: Gabler Banklexikon
zuletzt besuchte Definitionen...
Der Leverage-Effekt ("Hebelwirkung") beschreibt im Allgemeinen Situationen, bei denen kleine Variationen einer unabhängigen Variablen zu großen Änderungen der abhängigen Variablen führen. Wichtige Formen sind vor allem der Financial Leverage-Effekt (Kapitalstruktur) und der Operating Leverage-Effekt (Kostenstruktur). Beim Financial Leverage-Effekt wird die Hebelwirkung des Fremdkapitals betrachtet: Erhöhungen der Eigenkapitalrentabilität aufgrund einer über dem Fremdkapitalzins liegenden Gesamtkapitalrentabilität auf dem Wege eines gezielt erhöhten Verschuldungsgrades (positiver Financial Leverage-Effekt) nach Maßgabe des folgenden Zusammenhangs:
wobei
rG = Rendite auf das eingesetzte Gesamtkapital
rE = Rendite auf das eingesetzte Eigenkapital
i = Fremdkapitalzins
FK = Fremdkapital
EK = Eigenkapital.
Ist die Gesamtkapitalrendite höher als der Fremdkapitalzins i und ist der Fremdkapitalzins i unabhängig von der Kapitalstruktur bzw. vom Verschuldungsgrad, steigt die Eigenkapitalrendite linear mit dem Verschuldungsgrad, der somit als (Kapitalstruktur-)Hebel wirkt: C.p. führt eine Veränderung des Fremdkapitalzinses um einen Prozentpunkt zu einer Veränderung der Eigenkapitalrendite um FK/EK Prozentpunkte in die umgekehrte Richtung. Ökonomisch interessant ist die Differenz zwischen der Gesamtkapitalrendite rG und i; das Fremdkapital wird zu i aufgenommen, jedoch zu rG investiert.
Der Leverage-Effekt gilt jedoch auch in umgekehrter Richtung (negativer Financial Leverage-Effekt): Liegt die Gesamtkapitalrendite unter dem Fremdkapitalzins, sinkt die Eigenkapitalrentabilität linear mit der Kapitalstruktur bzw. mit dem Verschuldungsgrad.
GEPRÜFTES WISSEN
Über 100 Experten aus Wissenschaft und Praxis.
Mehr als 8.000 Stichwörter kostenlos Online.
Das Original: Gabler Banklexikon