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Zinsausgleichszertifikat

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    Ausführliche Definition im Online-Lexikon

    Zinssicherungszertifikat, Zinsdifferenzzertifikat, Mindestzinszertifikat; 1. Begriff: Zinsausgleichszertifikate sind verbriefte Floors, die auch als Zinssicherungs-, Zinsdifferenz- oder Mindestzinszertifikate bezeichnet werden. Ein Zinsausgleichszertifikat ist eine Vereinbarung zwischen dem Verkäufer (Bank) und dem Käufer (Anleger), dass bei Fallen eines festgelegten Referenzzinssatzes (z.B. EURIBOR, LIBOR) unter eine vereinbarte Zinsuntergrenze (z.B. 7 Prozent, 7,5 Prozent) der Verkäufer dem Käufer den Differenzbetrag, bezogen auf einen vereinbarten Nennwert, erstattet. Die Inhaber der Zinsausgleichszertifikate erhalten vom Emittenten immer nur dann die Differenz ausbezahlt, wenn der 6-Monats-EURIBOR an den Berechnungstagen unter der vereinbarten Zinsuntergrenze liegt. Bei Zinsausgleichszertifikaten handelt es sich um asymmetrische Risikoinstrumente. Für das Recht, eine Ausgleichszahlung (Cash Settlement) zu erhalten, wenn der Referenzzinssatz unter der Zinsuntergrenze liegt, zahlt der Anleger einmalig eine Optionsprämie.

    2. Einordnung: Bei den angebotenen Zinsausgleichszertifikaten handelt es sich um einen Korb von Zinsoptionsscheinen mit gleichem Basispreis und verschiedenen Laufzeiten, die jeweils zeitlich versetzt ein Jahr später fällig werden. Der Kaufpreis eines Floors ist somit als Optionsprämie zu verstehen und entspricht der Summe der Optionsprämien des gesamten Bündels. Deshalb werden Zinsausgleichszertifikate auch als optionsähnliche Zinsinstrumente bezeichnet.

    3. Zinsausgleichszertifikate als Anlageinstrument: Zinsausgleichszertifikate können nicht nur in Tradingstrategien auf fallende Geldmarktzinsen eingesetzt werden, sondern auch zur Absicherung von Floating Rate Notes oder Festgeldern gegen fallende Zinsen. Das Zinsausgleichszertifikat hat hier die Aufgabe, den Anleger gegen fallende Geldmarktzinsen zu schützen (Hedgingstrategie mit Zinsbegrenzungsverträgen). Es garantiert dem Anleger eine Mindestverzinsung. Floors können nicht nur separat am Markt gekauft werden, um Floater gegen fallende Zinsen abzusichern. Einige variabel verzinsliche Anleihen (Floating Rate Note) haben einen Floor bereits beim Kauf automatisch eingebaut.

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