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Call-Risiko
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Anleihen (Schuldverschreibung, Anleihe mit Schuldnerkündigungsrecht) oder Financial Swaps (Callable Swaps) können mit einem Kündigungsrecht ausgestattet sein. Das Kündigungsrecht hat für den Emittenten einer Anleihe bzw. den Zahler des Festzinssatzes eines Swaps den Vorteil, dass er zu günstigeren Konditionen neu abschließen kann, wenn das Zinsniveau fällt. Hierzu kündigt beispielsweise der Emittent die Anleihe und nimmt eine neue zu dem vergleichsweise niedrigen Zinsniveau auf. Die Laufzeit der Anleihe verkürzt sich erheblich. Für den Investor bedeutet das Callrecht des Emittenten, dass das Kursverhalten der Anleihe asymmetrisch verlaufen wird. Während der Anleger bei Zinssteigerungen ein volles Kursrisiko hat, da der Emittent in dieser Situation nicht kündigen wird, hat er bei Zinssenkungen nur begrenzte Kurschancen (negative Convexity). Je weiter das Zinsniveau fällt, desto wahrscheinlicher wird es, dass der Emittent vorzeitig kündigt. In diesem Fall wird die Anleihe auf Basis der kürzesten Laufzeit bewertet (Yield-to-Worst). Eine Verringerung der Laufzeit bedeutet verringerte Kurschancen, denn je geringer die Modified Duration ist, desto geringer sind die Kursgewinne bei fallenden Zinsen. Die vorzeitige Kündigung stellt den Anleger vor das Problem der Wiederanlage (Wiederanlagerisiko). Er kann nur noch in Anleihen mit einem geringeren Effektivzins investieren.
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