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Equator Principles (EP)
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ein im Juni 2003 auf Initiative der International Finance Corporation (IFC) sowie von neun internationalen Privatbanken veröffentlichtes (und zuletzt 2012 überarbeitetes), auf Freiwilligkeit basierendes Regelwerk für das Risikomanagement von Finanzinstituten, das Mindeststandards für die Identifikation und Bewertung von sowie den Umgang mit umweltbezogenen und sozialen Risiken von Projekten beschreibt.
1. Anwendungsbereich: Die Equator-Prinzipien (EP) sind weltweit anwendbar in allen Industriesektoren. Sie beziehen sich auf vier verschiedene Finanzprodukte im Zusammenhang mit der Unterstützung neuer Projekte: 1) Projektfinanzierung-Beratungsdienstleistung (ab 10 Mio. US-Dollar Kapitalaufwand für das Projekt), 2) Projektfinanzierung (ab 10 Mio. US-Dollar Kapitalaufwand für das Projekt), 3) Projektbezogene Unternehmenskredite (ab 100 Mio. US-Dollar Gesamt-Kreditvolumen) und 4) Überbrückungsdarlehen für 2) und 3).
2. Anwender: Zunächst von nur zehn Banken unterzeichnet, unterstützen heute (Stand Mai 2018) ca. 92 Institutionen (überwiegend Banken) aus 37 Ländern die EP. Damit decken die EP den überwiegenden Teil der internationalen kreditbasierten Projektfinanzierung in Entwicklungs- und Industrieländern ab.
3. Aspekte: Die teilnehmenden Institute verpflichten sich freiwillig, nur solche Projekte zu finanzieren, bei denen die Kreditnehmer, je nach Gefährdungskategorie ihrer Projekte, die Umwelt- und Sozialkriterien der zehn Prinzipien erfüllen. Diese beziehen sich auf folgende Aspekte:
1. Überprüfung und Kategorisierung,
2. Sozial- und Umweltverträglichkeitsprüfung,
3. anwendbare Sozial- und Umweltstandards,
4. Umwelt-Managementplan,
5. Konsultation und Offenlegung,
6. Beschwerdemechanismus,
7. unabhängige Überprüfung,
8. Kreditvereinbarungsklauseln,
9. unabhängige Überwachung und Berichterstattung sowie
10. Berichterstattung der teilnehmenden Finanzinstitution.
4. Diskussion: Generell wird zugestanden, dass die EP dabei geholfen haben, den Weg für die Entwicklung weiterer Praktiken und Standards zur Berücksichtigung von sozialen und umweltbezogenen Nachhaltigkeitskriterien im Finanzsektor bereitet zu haben. Auch haben sie eine Plattform für die Beschäftigung mit diesen Themen durch eine breite Gruppe interessierter Stakeholder (z.B. NGOs, Kreditnehmer und Industrieverbände) geschaffen. Entsprechend haben auch viele NGOs die EP grundsätzlich begrüßt. Allerdings gibt es auch Kritik an den EP, insbesondere dahingehend, dass sie keinen wirklichen Unterschied machen. Verschiedentlich haben große Banken, die sich offiziell den EP verpflichtet hatten, Projekte finanziert, die unter sozialen und/oder umweltbezogenen Aspekten zumindest fragwürdig erscheinen. Auch werden die EP für ihre Freiwilligkeit bzw. mangelnde rechtliche Verbindlichkeit sowie für ihre fehlenden Sanktionsmechanismen und ihren ausschließlichen Fokus auf Projektfinanzierungen kritisiert.
Die EP befinden sich aktuell in einem Review-Prozess. Eine überarbeitete Version (EP4) soll 2018-2019 veröffentlicht werden.
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