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Zinsstruktur
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1. Begriff: Die Zinsstruktur beschreibt die aus Angebot und Nachfrage an den Finanzmärkten resultierende Zinsstrukturkurve.
2. Theorien:
a) Erwartungstheorie: Der Zinssatz eines Titels mit x Perioden Laufzeit folgt aus den heute für die x Perioden erwarteten einperiodischen Zinssätzen. Erwartungen über zukünftige Zinssatzänderungen beeinflussen Angebot und Nachfrage auf den Märkten für Instrumente mit unterschiedlicher Laufzeit unterschiedlich stark und führen zu Zinsstrukturkurven mit negativer oder positiver Steigung.
b) Liquiditätsprämientheorie: Vermögensbesitzer berücksichtigen das Kapitalrisiko, das aufgrund der Zinselastizität des Gegenwartswertes (Spekulationsmotiv der Geldhaltung) mit zunehmender Laufzeit steigt. Ergebnis: Das langfristige Kapitalangebot sinkt relativ, der langfristige Zinssatz steigt, die Zinsstrukturkurve hat eine positive Steigung. Die mit der steigenden Laufzeit sinkenden nicht-pekuniären Erträge werden durch eine Liquiditätsprämie kompensiert.
c) Segmentationsprämientheorie: Die Finanzmärkte sind institutionell durch Bestimmungen oder Bedingungen segmentiert; es gibt keine Arbitrage. Der jeweilige Markt für Instrumente mit einer bestimmten Fristigkeit bestimmt isoliert den entsprechenden Zinssatz.
Vgl. auch Zinsstrukturmodelle.
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