Aktienindex-Option
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1. Begriff: Die Option auf einen Aktienindex berechtigt den Erwerber eines Call bei Optionsausübung entweder zum Erhalt des Differenzbetrages, um den der aktuelle Indexstand den Basispreis des Call übersteigt (DAX-Option), oder zum Kauf des korrespondierenden Future (DAX-Future-Option). Umgekehrt ist mit einem Put für den Erwerber das Recht auf Verkauf eines Aktienindex-Futures oder auf Auszahlung des Betrages verbunden, um den der aktuelle Indexstand den Basispreis des Put unterschreitet. Im Gegenzug verpflichtet sich der Verkäufer der Option (Stillhalter) mit dem Erhalt der Optionsprämie zur Zahlung des Differenzbetrages zwischen Basispreis und aktuellem Indexstand oder zur Übernahme bzw. Bereitstellung eines Futures. Resultiert die Ausübung in einer Futures-Position, übernehmen Käufer und Verkäufer die mit dieser Position verbundenen Verpflichtungen (Optionen auf Futures).
2. Einsatzmöglichkeiten:
a) Spekulation/Trading: Analog zu den auf Indizes basierenden Futures handelt es sich bei den Index-Optionen um Derivate, mit denen Anleger die von ihnen erwartete Entwicklung des Aktienmarktes gewinnbringend nutzen können. Marktteilnehmer können mit dem Erwerb von Calls auf anziehende Notierungen, mit dem Erwerb von Puts hingegen auf rückläufige Kurse spekulieren, wobei das Risiko immer auf den eingesetzten Betrag begrenzt bleibt. Von den Aktienindex-Futures unterscheiden sich die Index-Optionen insofern, als mit ihnen für den Käufer keine Erfüllungsverpflichtung verbunden ist. Hat sich der Markt konträr zu seinen Erwartungen entwickelt, kann der Erwerber eines Call oder Put auf die Ausübung seiner Option verzichten. Stillhalter sind in erster Linie an der Vereinnahmung der Optionsprämie interessiert. Bei einem Verkauf von Index-Calls erwarten sie einen stagnierenden bis leicht rückläufigen Aktienmarkt, bei einem Verkauf von Index-Puts weitgehend unveränderte bis geringfügig festere Kurse.
b) Hedging: Durch den Erwerb von Puts können Aktienportfolios gegen Kursverluste abgesichert oder durch den Kauf von Calls geplante Investments am Aktienmarkt gegen höhere Einstandspreise gehedgt werden. Der Vorteil einer Absicherung mit Index-Optionen gegenüber Index-Futures liegt in der Erhaltung des Gewinnpotenzials bei einer konträr zu den Erwartungen verlaufenden Marktentwicklung, der Nachteil in den höheren Absicherungskosten. Hinsichtlich Funktionsweise, Aufbau von Grund- und Kombinations-Positionen sowie Gewinn- und Verlustprofilen entsprechen sie Aktienoptionen.
c) Arbitrage: Bestehen (preistheoretisch) nicht zu rechtfertigende Preisdifferenzen an den Kassa- und Terminmärkten, so können diese u.U. auch durch den Einsatz von Aktienindex-Optionen risikofrei ausgenutzt werden.