Hedge Fund
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Highly Leveraged Fund, Hedgefonds, Sondervermögen mit zusätzlichen Risiken; 1. Begriff: Hedge Funds sind hochspekulative Investmentvehikel (alternative Investments), die ihren Investitionsgrad durch grundsätzlich unbeschränkte Aufnahme von Krediten bzw. über den Einsatz von Derivaten steigern können (Leverage-Effekt) und auch Vermögensgegenstände verkaufen dürfen, die zum Zeitpunkt des Geschäftsabschlusses nicht zum Sondervermögen gehören (Short Sales). Ein Hedge Fund ist bei der Auswahl seiner Vermögensgegenstände nur sehr wenig beschränkt.
2. Regulierung: In Deutschland sind Hedge Funds nicht zum öffentlichen Vertrieb zugelassen. Privatplatzierungen sind jedoch möglich. Anteile an Dachfonds, deren Zielfonds Hedge Funds sind (Dachhedgefonds), dürfen jedoch öffentlich vertrieben und von Anlegern erworben werden.
3. Entstehung: Der Begriff Hedging ist in diesem Zusammenhang irreführend. Der erste Hedge Fund wurde 1949 durch Alfred W. Jones in den USA gegründet. Jones verwendete dabei beide für Hedge Funds typische Techniken: Leerverkäufe und Leverage von Aktien. Mit den Leerverkäufen sollte dabei eine teilweise Absicherung gegen allgemeine Kursrückgänge ermöglicht, mit dem Leverage eine Renditesteigerung erreicht werden. Mit den massiven Kursrückgängen während der Jahre 1969–70, 1973–74, 1994 und 1998 kam es zu dramatischen Verlusten und Konkursen zahlreicher Hedge Funds. Der bisher spektakulärste Beinahe-Konkurs eines Hedge Funds betraf Long Term Capital Management (LTCM). Diese Gesellschaft konnte im Sommer 1998 nur durch eine massive Liquiditätshilfe von über drei Mrd. US-Dollar durch die US-Notenbank gerettet werden. Auch im Zusammenhang mit der Finanzmarktkrise seit 2007 sank das durch Hedge Funds verwaltete Volumen vorübergehend deutlich, Ende 2017 lag es dann aber schon wieder ca. 50 Prozent über dem Spitzenwert aus dem Jahr 2007.
4. Strategien: Hedge Funds betreiben mitunter eine aggressive Anlagepolitik. Es lassen sich einige Hauptstile von Hedge-Fund-Strategien identifizieren: Relativ Value bzw. Marktneutral (Arbitrage), Event Driven (Ausnutzen einzelner Ereignisse wie Fusionen), Long-Short (Leerverkäufe und gewöhnliche Investments), Global Macro (Ausnutzen von Veränderungen in der globalen Wirtschaftsentwicklung), Managed Futures (systematischer Handel in Termin- und Warenkontrakten), Dedicated Short Bias (Leerverkauf überbewerteter Aktien), Emerging Markets (Anlage in Schwellenländer) sowie Multi Manager-Strategien (Kombination mehrerer der zuvor beschriebenen Stile, bei denen das Kapital auf mehrere Manager aufgeteilt wird).