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Reverse Cash & Carry Arbitrage
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1. Begriff: Die Reverse Cash & Carry Arbitrage ist eine Ausgleichsarbitrage zwischen mittel- und langfristigen Zinsfutures unter Beachtung der Cheapest-to-Deliver-Anleihe (CTD-Anleihe). Bei der Reverse Cash & Carry Arbitrage werden Kursungleichgewichte zwischen Kassa- und Terminmarkt ausgenutzt. Entfernt sich der tatsächliche Futures-Preis von seinem rechnerischen Kurs, d.h. von dem Kassakurs der CTD zuzüglich der Refinanzierungskosten minus den Zinseinnahmen, setzen Arbitrageprozesse ein. Bei der Reverse Cash & Carry Arbitrage wird die teure CTD verkauft (Short-Anleihe) und die entsprechende Anzahl von Futures gekauft (Long Futures). Befindet sich die Kassaposition nicht im Bestand des Arbitrageurs, so müssen die Papiere über beispielsweise Wertpapierpensionsgeschäfte entliehen werden.
2. Schritt 1: Die Abbildung „Reverse Cash & Carry Arbitrage” zeigt den gesamten Vorgang. Die Bank A verkauft die Anleihe per Kassa zum Dirty Price, Bank B erhält hierfür den Dirty Price. Um die Lieferverpflichtung aus dem Kassaverkauf erfüllen zu können, schließt sie mit Bank B ein Wertpapierpensionsgeschäft ab. Bank A ist nun Pensionsnehmer bzw. Bank B Pensionsgeber. Bank A stellt Bank B die liquiden Mittel aus dem Verkauf der Anleihe zur Verfügung. Der Ertrag, den Bank A hierfür erhält, wird durch den REPO-Satz (REPO-Rate; REPO-Geschäft) festgelegt. Das Pensionsgeschäft läuft ebenfalls bis zur Fälligkeit des Future.
3. Schritt 2: Auf der anderen Seite kauft Bank A die Anleihe über den Future per Termin. Bank A ist Long im Future und hat damit eine Kaufverpflichtung per Termin begründet. Bei Fälligkeit des Future erhält A die Anleihe aus dem Future und kann die Anleihe an Bank B somit zurückliefern. Der Ertrag, der sich aus dieser Reverse Cash & Carry Arbitrage ergibt, kann über die Implied REPO-Rate (IRR) ermittelt werden. Die Implied REPO-Rate entspricht bei einer Reverse Cash & Carry Arbitrage den Kosten der synthetischen Kreditaufnahme. Bei der Reverse Cash & Carry Arbitrage werden zwei Zinssätze miteinander verglichen, die Implied REPO-Rate und die REPO-Rate. Liegt die Implied REPO-Rate unter der REPO-Rate, lohnt sich die Arbitrage. Der Arbitragegewinn errechnet sich aus der Differenz zwischen der Implied REPO-Rate und dem REPO-Satz.
Vgl. auch Basis Trading.
Gegensatz: Cash & Carry Arbitrage.
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