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Basisrisiko

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    Ausführliche Definition im Online-Lexikon

    1. Begriff: Als Basis bezeichnet man die Differenz im Preis bzw. im Zinssatz ähnlicher (aber nicht identischer) Finanzprodukte. Das Basisrisiko ist der potenzielle Verlust, der sich aus Veränderungen in dem Preis- bzw. Zinsverhältnis solcher Finanzprodukte innerhalb eines Portfolios ergibt. Basis Trading ist das Tätigen von Handelsgeschäften mit dem Ziel, von der Veränderung des Verhältnisses zu profitieren.

    2. Basisrisiko bei Zinsfutures: Bei Hedgingstrategien mit mittel- und langfristigen Zinsfutures (z.B. Euro-Bund-Future) wird das zinsinduzierte Kursrisiko durch das Basisrisiko getauscht. Basisrisiken entstehen, wenn sich der Wert eines Futures nicht parallel zum Wert des Underlyings (CTD-Anleihe, CTD) entwickelt. Es können zwei wesentliche Ursachen für das Basisrisiko genannt werden:

    • Gross Basisrisiko und
    • Cross Hedge Basisrisiko.

    a) Vorhersehbare Veränderung der Gross Basis: Bei der Ermittlung des Fair Values von Futures mit Hilfe des kostenbezogenen Ansatzes werden sowohl die Refinanzierungskosten (Haltekosten) als auch die Zinserträge berücksichtigt. Die Differenz wird als Carry Basis bezeichnet. Bei Fälligkeit des Kontraktes ist die Gross Basis für die CTD-Anleihe i.d.R. Null. Dieses Verhaltensmuster der Gross Basis ist vorhersehbar und bereits bei der Ermittlung des Fair Values von Futures berücksichtigt. Deshalb fließen diese Effekte auch in die Berechnung der Implied Repo-Rate und damit letztlich in das Hedgeergebnis ein.
    b) Nicht vorhersehbare Veränderung der Gross Basis: Das Basisrisiko wird darüber hinaus insbesondere durch die Veränderung der Repo-Rate (Repo-Geschäft) und einen Wechsel der CTD beeinflusst. Diese beiden Faktoren verändern die Carry Basis. Je niedriger die Repo-Rate wird, desto positiver wird die Carry Basis. Im Extremfall einer Repo-Rate von Null entspricht die Carry Basis dem Zinsertrag. Sind Refinanzierungskosten und Zinsertrag identisch, ist die Carry Basis Null. Liegen dagegen die Refinanzierungskosten über den Zinserträgen, wird die Carry Basis negativ. Fällt die Repo-Rate, fällt der Kurs des Futures und umgekehrt. Hierbei wird der Effekt umso stärker, je länger die Laufzeit des Kontraktes ist.
    Häufig ändert sich die CTD während der Laufzeit des Zinsfutures und damit auch Restlaufzeit, Nominalzins, Rendite und Price-Value-of-a-Basis-Point (PVBP) der CTD. Der Verkäufer des Futures wird sich für die Lieferung in den Kontrakt immer für jene Anleihe entscheiden, die die höchste Implied Repo-Rate hat, da bei dieser Anleihe sein Verlust am geringsten bzw. der Gewinn am höchsten ist. Da aber Coupon, Rendite und Refinanzierungskosten die Carry Basis beeinflussen, verändert sich bei einem Wechsel der CTD auch die Gross Basis. Neben der Carry Basis beeinflusst auch die Value Basis das Hedgeergebnis. Wird beispielsweise eine Short Position eingegangen, wenn der Future zu billig ist (positive Value Basis) und die Position glattgestellt (Glattstellungstransaktion), wenn der Future zu teuer ist (negative Value Basis), entstehen zusätzliche Risiken, die den Ertrag der Hedgingstrategie verringern.
    c) Cross Hedge: Darüber hinaus ergeben sich Risiken, wenn die abzusichernde Anleihe nicht mit der CTD des Futures identisch ist. Diese Hedgingstrategie wird als indirekter oder Cross Hedge bezeichnet. Ein Cross Hedge würde beispielsweise das Hedging eines zehnjährigen Pfandbriefes mit dem Bund-Future darstellen. Cross Hedging ist i.d.R. aufwändiger als ein Direkt-Hedge und umfasst zwei Arten von Basisrisiken: –Basisrisiko zwischen CTD und Future sowie –Cross Hedge Basisrisiko zwischen abzusichernder Anleihe und CTD. Die Gross Basis wird nicht nur durch die Differenz zwischen CTD und adjustiertem Futureskurs bestimmt, sondern auch von der Kursdifferenz zwischen CTD und abzusicherndem Zinsinstrument. Folgende Ursachen können für die Veränderung der Basis zwischen der zu hedgenden Anleihe und der CTD verantwortlich sein: –unterschiedliche Laufzeit (z.B. siebenjährige Bundesanleihe und zehnjährige CTD); –unterschiedliche Liquidität (z.B. Pfandbrief und hochliquide CTD); –unterschiedliches Emittentenrisiko (z.B. Schuldscheindarlehen und CTD).

    3. Andere Basisrisiken: Mit Basisswaps werden Basisrisiken zwischen unterschiedlichen Indizes, z.B. LIBORs, in verschiedenen Währungen oder unterschiedliche Zinsraten in einer Währung gehandelt. Im Modell des arbitragefreien Marktes würden bei einem Cross Currency Basisswap direkt LIBORs in unterschiedlichen Währungen ausgetauscht, z.B. USD LIBOR gegen JPY LIBOR. In der Realität ergeben sich jedoch z.T. nicht geringe Spreads, so dass auf den JPY ein über die Laufzeit konstanter Aufschlag von z.B. zehn Basispunkten gezahlt wird. Aufgrund von Schwankungen in Angebot und Nachfrage kann sich dieser Spread verändern.

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