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Revision von Geschäftsprozess vom 16.10.2018 - 17:03

Geschäftsprozess

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    Ausführliche Definition im Online-Lexikon

    1. BegriffDer Begriff Prozess im Allgemeinen findet seinen Ursprung im lateinischen Wort „procedere“ für Voranschreiten. Unter einem Prozess ist ein Ablauf oder ein Vorgang zu verstehen. Aus wirtschaftlicher Sicht wird unter diesem Begriff die Gesamtheit von aufeinander einwirkenden Vorgängen bzw. Aktivitäten subsumiert, welche in unmittelbarer Beziehung zueinander stehen und die betriebliche Leistungserstellung ermöglichen. Rückt die unternehmerische bzw. betriebliche Betrachtung eines Prozesses in den Fokus, wird die allgemeine Bezeichnung Prozess  durch die spezielle Bezeichnung Geschäftsprozess (Business Process) ersetzt. Der Geschäftsprozess umfasst eine zeitlich und sachlogisch im Zusammenhang stehende Menge von Aktivitäten bzw. Tätigkeiten, die auf unterschiedlichen Aggregationsstufen zusammengefasst werden können.

    2. Aufbau: Geschäftsprozesse dienen der Erfüllung der obersten, strategischen Ziele einer Unternehmung und beschreiben ihr zentrales Geschäftsfeld. Die daraus resultierende Gesamtaufgabe (Hauptprozess) kann in betriebswirtschaftlich relevante Teilaufgaben (Teilprozesse) zerlegt werden, deren Träger Inhaber bestimmter Stellen innerhalb der Unternehmung sind. Zur Erfüllung der Aufgaben einer Unternehmung sind Ressourcen (Arbeitskraft, Maschinen, Daten etc.) als Input notwendig. Innerhalb des Geschäftsprozesses wird dann durch Einsatz dieser Ressourcen ein Output erzeugt. Die Erfüllung der Aufgaben kann manuell, automatisiert oder teil-automatisiert erfolgen. Workflow Management-Systeme unterstützen die Planung, Ablauf-Steuerung und Kontrolle von Geschäftsprozessen durch geeignete Informations- und Kommunikationstechnologie. Dabei ist der Workflow das Pendant zum fachlichen Prozess auf der Eben der Informationstechnologie. Der erzeugte Output stellt einen Nutzen für den Kunden dar, der sowohl externer (Endkunde) als auch interner Natur sein kann. Handelt es sich um einen externen Kunden, ist der Prozess wertschöpfend, bei internen Kunden dagegen handelt es sich meistens um die nächste Abteilung innerhalb einer Unternehmung, die zur Fertigstellung des Produktes oder der Dienstleistung beiträgt.
    Vorteile der Geschäftsprozessorientierung sind eine hohe Standardisierung und Transparenz der Unternehmensabläufe. Gerade Prozesse mit einer hohen Anzahl an Wiederholungen in gleicher oder überwiegend ähnlicher Art und Weise sind deutlich effizienter zu planen, zu steuern und zu kontrollieren und führen damit zu einer besseren Ergebnisqualität.

    3. Anwendungsbeispiel: Geschäftsprozesse einer Bank sind beispielsweise das Kreditgeschäft, Zahlungsverkehr oder Wertpapiere. Ein Prozess im Kreditgeschäft wäre dann etwa die Beantragung eines Immobilienkredites, die Bearbeitung des Antrags und die Mitteilung des Ergebnisses (Genehmigung oder Ablehnung). Jeder Prozess besteht aus mindestens einem Startereignis (z. B. Kunde reicht Kreditantrag ein), einer oder mehrerer Aktivitäten und einem oder mehreren Endereignissen (Immobilienkredit wird genehmigt oder abgelehnt).

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