Direkt zum Inhalt

Zitierfähige Version

Unter dieser URL finden Sie dauerhaft die unten aufgeführte Version Ihrer Definition:
Revision von Inflation vom 12.11.2018 - 11:58

Inflation

Geprüftes Wissen

GEPRÜFTES WISSEN
Über 100 Experten aus Wissenschaft und Praxis.
Mehr als 8.000 Stichwörter kostenlos Online.
Das Original: Gabler Banklexikon

zuletzt besuchte Definitionen...

    Ausführliche Definition im Online-Lexikon

    1. Begriff: anhaltender Anstieg des Preisniveaus und damit Sinken der Kaufkraft des Geldes (Geldwertstabilität). Inflationäre Entwicklungen werden mithilfe von Preisindizes gemessen. Die Preissteigerungsrate, ausgedrückt durch den Preisindex für die Lebenshaltung, wird häufig auch als Inflationsrate bezeichnet.

    2. Arten: Nach dem Tempo unterscheidet man schleichende, trabende und galoppierende Inflation; letztere wird auch Hyperinflation genannt. Wird der Preisniveauanstieg durch staatliche Lohn- und Preisstopps verhindert, spricht man von einer zurückgestauten Inflation.

    3. Ursachen: Inflation kann auf nachfrageseitige (Nachfrageinflation) und auf angebotsseitige Einflussfaktoren (angebotsbedingte Inflation) zurückgeführt werden. Nachfrageinflation entsteht, wenn die gesamtwirtschaftliche Nachfrage die volkswirtschaftlichen Produktionsmöglichkeiten übersteigt (inflatorische Lücke). Stellt die Nachfrage des Auslands den Verursachungsfaktor dar (Überschuss der Leistungsbilanz), spricht man von importierter Inflation. Angebotsbedingte Inflationsursachen können z.B. in einer Verteuerung von Produktionsfaktoren liegen; so ergibt sich eine Preisniveausteigerung bei Vorliegen der Lohn-Preis-Spirale (Kosteninflation). Inflationsursache können auch aufgrund von Marktmacht der Unternehmen am Markt durchgesetzte Gewinnvorstellungen sein (Gewinninflation). Verteuern sich aus dem Ausland importierte Produktionsfaktoren (höhere Importpreise aufgrund ausländischer Preissteigerungen), so liegt eine Variante von Kosten- bzw. von importierter Inflation vor. Geldmengeninduzierte Inflation besteht, wenn über das Wachstum der Geldmenge eine gesamtwirtschaftliche Nachfrage ermöglicht wird, die die kurz- bis mittelfristig gegebenen Produktionsmöglichkeiten übersteigt. Während Monetaristen im Geldmengenwachstum den entscheidenden Verursachungsfaktor für Inflation sehen, ist für Keynesianer das Geldmengenwachstum eher eine Folge anderer Inflationsursachen.

    4. Wirkungen: Eine inflationäre Entwicklung kann das Vertrauen in die Währung erschüttern und die Geldfunktionen gefährden, wirtschaftliches Wachstum (Wirtschaftswachstum) und volkswirtschaftliche Effizienz behindern, weil Investoren infolge einer Flucht in weniger inflationsgefährdete Sachwerte Mittel in Bereichen binden, die in anderen Wirtschaftszweigen effizienter eingesetzt werden könnten, sowie über die Behinderung des Wachstums auch die Beschäftigung in der Volkswirtschaft gefährden. Sachwertbesitzer und Schuldner, die mit entwertetem Geld zurückzahlen können, werden begünstigt, Gläubiger und Geldvermögensbesitzer benachteiligt, wenn die Inflation nicht erwartet wurde. Vermeidung von Inflation ist ein hochrangiges Ziel der Wirtschaftspolitik und insbesondere das Primärziel der Geldpolitik.

    GEPRÜFTES WISSEN
    Über 100 Experten aus Wissenschaft und Praxis.
    Mehr als 8.000 Stichwörter kostenlos Online.
    Das Original: Gabler Banklexikon

    zuletzt besuchte Definitionen...

      Autoren der Definition

      Literaturhinweise SpringerProfessional.de

      Bücher auf springer.com