exotische Option
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Spezialoption, Non-Plain-Vanilla-Option; Option, deren Auszahlungsprofil von dem einer Standardoption, d.h. einem amerikanischen oder europäischen Call oder Put, abweicht. Hinter der einfachen Struktur klassischer Plain-Vanilla-Optionen verbergen sich vier wesentliche Eigenschaften, von denen mindestens eine bei exotischen Optionen verändert ist:
a) Für die Ausübung einer klassischen Option ist nur ein einziger Kurs von Interesse, nämlich der Kurs des Basisinstruments. Bei exotischen Optionen können die Kurse mehrerer Basisinstrumente relevant sein und die Höhe der Zahlung bzw. die Zulässigkeit der Ausübung beeinflussen (Exchange Option).
b) Der Wert, den der Optionserwerber bei Ausübung einer klassischen, im Geld liegenden Option erhält, ist linear steigend mit Steigung eins bezogen auf den Kassakurs des Basisinstruments. Bei exotischen Optionen kann diese Linearität ersetzt werden durch eine nichtlineare Beziehung zwischen der Zahlung bei Ausübung und dem Kurs des Basisinstruments. Die Ausübung kann auch zu einer fixen, kursunabhängigen Zahlung führen (All-or-Nothing-Option).
c) Die Zahlung bei Ausübung einer klassischen Option bemisst sich nur nach dem Kurs des Basisinstruments im Ausübungszeitpunkt. Bei exotischen Optionen können dagegen auch andere Zeitpunkte oder auch Zeiträume für die Berechnung dieser Zahlung relevant sein (Average Rate Option, Average Strike Option).
d) Das Recht des Erwerbers einer klassischen Option, diese wahrzunehmen, ist nur im Hinblick darauf beschränkt, wann er ausüben darf, ansonsten existieren keine Beschränkungen. Einige exotische Optionen dagegen knüpfen die Aufrechterhaltung oder Inkraftsetzung des Ausübungsrechts an bestimmte Bedingungen, z.B. bezüglich des Kursverlaufs des Basisinstruments (Knock-out-Zertifikat).