Risiko
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1. Begriffsvielfalt: Nicht nur in betriebswirtschaftlichen Zusammenhängen existieren bei genauerem Hinsehen verschiedenste, z.T. ugs. Begriffsverständnisse. Gemein ist ihnen, dass sie sich auf die Unsicherheit der Zukunft sowie die Unvollständigkeit verfügbarer Informationen zurückführen lassen. Hingegen unterscheiden sie sich darin, ob auf die Problemursache oder auf die hierdurch bedingten (Erfolgs-)Wirkungen abgestellt wird.
2. Ursachenbezogene Begriffsbestimmung nach Knight: Basierend auf dem grundlegenden Werk „Risk, Uncertainty, and Profit“ (Boston 1921) von Frank H. Knight kann in fundamentale Unsicherheit einerseits sowie Ungewissheit und Risiko andererseits unterschieden werden. Eine heute auch als „Knight’sche“ Unsicherheit bezeichnete Situation ist dadurch charakterisiert, dass weitestgehend unvollständiges Wissen darüber besteht, welche Zielerreichung nach dem Eintreten bestimmter denkbarer Handlungsalternativen eintreten wird – u.a. deswegen, weil nicht alle denkbaren Umweltlagen/Szenarien bekannt, geschweige denn mit Wahrscheinlichkeiten zu belegen sind. Risiko hingegen beschreibt eine Situation idealtypischer Unsicherheit: Alle Umweltlagen sind bekannt und mit Wahrscheinlichkeiten belegt, die Berechnung von Erwartungswerten und Streuungsmaßen ist dementsprechend möglich.
3. Wirkungsbezogene Begriffsauffassungen sehen Risiko als die Möglichkeit einer (negativen) Zielverfehlung – der i.d.R. die Chance auf eine positive Zielüberschreitung gegenübersteht. Für eine klare Abgrenzung und eine darauf basierende Messung und Steuerung sind Betrachtungsebene und Zielgröße zu spezifizieren. Beispiel: Der Differenzierung in Gesamtvermögensebene und Liquiditätsebene folgend werden Erfolgs- und Liquiditätsrisiken von Unternehmen unterschieden. Im Bereich der Erfolgsrisiken wiederum kann eine Verfehlung des unternehmerischen Wert- oder Renditeziels u.a. darin begründet sein, dass Forderungen (in unerwarteter Zahl bzw. Höhe) uneinbringlich werden. – Es ist subjektiv, was unter Risiko im konkreten Fall verstanden wird und aus welchen Komponenten es sich zusammensetzt. Unabhängig davon haben sich Systematiken etabliert, die sich für eine Vielzahl von Personen oder Institutionen als sinnvoll erwiesen haben. I.d.F. wird der Risikobegriff für die Zwecke des Risikomanagements von Kreditinstituten zumeist in die bankbetrieblichen Risiken aufgespalten.