Direkt zum Inhalt

Kreditrisikomanagement

GEPRÜFTES WISSEN
Über 100 Experten aus Wissenschaft und Praxis.
Mehr als 8.000 Stichwörter kostenlos Online.
Das Original: Gabler Banklexikon

zuletzt besuchte Definitionen...

    Ausführliche Definition im Online-Lexikon

    1. Begriff: Gesamtheit der Strukturen und Prozesse, die der systematischen und zielgerichteten Analyse, Steuerung und Kontrolle der Risiken aus Kreditbeziehungen dienen, die eine Institution eingehen könnte oder schon eingegangen ist.

    2. Messung:
    a) Erwarteter Verlust (Expected Loss EL) = Ausfallwahrscheinlichkeit (Probability of Default, PD) x Inanspruchnahme (Exposure at Default, EAD) x Verlustquote (Loss Given Default, LGD). Während die PD über verschiedenste Verfahren (u.a. Scoring/Rating, Diskriminanzanalyse, Credit Spreads) quantifiziert werden kann, ergibt sich der EAD aus den Vertragsbedingungen sowie den Handlungen der Vertragsparteien (z.B. der tatsächlichen/erwarteten Inanspruchnahme einer Kreditlinie durch den Kreditnehmer). Um den LGD zu reduzieren, finden insbesondere Kreditsicherheiten Verwendung.
    b) Unerwarteter Verlust: Für möglich gehaltene bzw. tatsächliche Verluste aus dem Kreditgeschäft über einen EL hinaus.
    Sowohl a) als auch b) können für Einzelengagements wie für Kreditportfolien berechnet werden. Eine Quantifizierung lässt sich insbes. in Form von (Credit) Value-at-Risk-Rechnungen durchführen. Zentrale Herausforderung ist die Spezifizierung des Verteilungstyps, da die Verluste von Kreditpositionen typischerweise nicht normal-, sondern rechtsschief (linkssteil), Marktwerte entsprechend linksschief (rechtssteil) verteilt sind. VaR-Rechnungen, die eine Normalverteilung unterstellen, tendieren daher zu einer Risikounterschätzung.

    3. Steuerung: Es stehen aktive (Gestaltung von PD, EAD, LGD) neben passiven (Vorsorge) Strategien, einzelgeschäftsbezogene (z.B. Kreditderivate) neben portfolioorientierten (z.B. Verbriefung von Kreditportfolien; vgl. Überblick).

    Quelle: Horsch/Schulte, 2016, S. 217.

    Ausgehend von der Differenzierung in EL und UL gilt die Maxime, dass die – nach allen Kreditrisikomanagementmaßnahmen verbleibenden – EL durch die Berücksichtigung von Standard-Risikokosten in den Kreditkonditionen zu berücksichtigen sind, während für die verbleibenden UL die Vorhaltung von ökonomischem Kapital nötig ist.

    Mit Ihrer Auswahl die Relevanz der Werbung verbessern und dadurch dieses kostenfreie Angebot refinanzieren: Weitere Informationen

    Mindmap "Kreditrisikomanagement"

    Hilfe zu diesem Feature
    Mindmap Kreditrisikomanagement Quelle: https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/kreditrisikomanagement-59435 node59435 Kreditrisikomanagement node59448 Kreditvolumen node55403 Abschreibung node61076 Sachanlagen node59634 Liquidität node58636 Handelsgesetzbuch (HGB) node81576 Expected Shortfall node99178 Lower Partial Moments node59686 Loss Given Default node62156 Value-at-Risk (VaR) node59434 Kreditrisiko node59434->node59435 node55448 Adressenausfallrisiko node59434->node55448 node60805 Rating node59434->node60805 node99487 Shortfall-Erwartungswert node99487->node59435 node99487->node81576 node99487->node99178 node99487->node59686 node99487->node62156 node59427 Kreditpolitik der Geschäftsbanken node59427->node59435 node59427->node59634 node59427->node58636 node59427->node59434 node55407 Abschreibungsquote node55407->node59435 node55407->node59448 node55407->node55403 node55407->node61076 node58919 Internal Ratings Based ... node58919->node59434 node55952 bankbetriebliche Risiken node55952->node59434
    Mindmap Kreditrisikomanagement Quelle: https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/kreditrisikomanagement-59435 node59435 Kreditrisikomanagement node59434 Kreditrisiko node59434->node59435 node99487 Shortfall-Erwartungswert node99487->node59435 node59427 Kreditpolitik der Geschäftsbanken node59427->node59435 node55407 Abschreibungsquote node55407->node59435

    News SpringerProfessional.de

    Literaturhinweise SpringerProfessional.de

    Bücher auf springer.com

    Sachgebiete