RTGS
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1. Begriff: RTGS (Real Time Gross Settlement) bezeichnet ein Echtzeitbruttozahlungsverkehrssystem für die Abwicklung von Transaktionen zwischen Finanzinstitutionen, insbesondere Banken. Dabei werden alle Transaktionen bereits zum Zeitpunkt ihrer Entstehung bearbeitet und unverzüglich, final und unwiderruflich abgewickelt.
2. Europäisches System der Zentralbanken: Zur Abwicklung des internationalen Zahlungsverkehrs betreibt das Europäische System der Zentralbanken (ESZB) das größte RTGS-System in Europa, das sog. TARGET-System (Trans-European Automated Real-time Gross settlement Express Transfer system). TARGET wurde vom Eurosystem seit seiner Gründung 1999 bis 18.11.2007 betrieben und sodann durch TARGET2 abgelöst.
3. Deutsche Bundesbank: Um die im Zuge der Wirtschafts- und Währungsunion notwendige Anbindung an das TARGET-System des ESZB zu gewährleisten, führte die Deutsche Bundesbank zum 5.11.2001 ein neues Großzahlungsverkehrsverfahren mit dem Namen „RTGSplus” (Real Time Gross Settlement) ein, das neben Echtzeitverarbeitung auch Liquiditätsmanagement sowie interaktive Informations- und Steuerungsfunktionen bot. Im Zuge dessen wurden die beiden Bundesbankverfahren ELS (Elektronischer Schalter der Deutschen Bundesbank) und Euro Access Frankfurt (EAF) (seit 2004) eingestellt. RTGSplus verwendete international gebräuchliche SWIFT-Standards in den Datenformaten und S.W.I.F.T.-Services in der Kommunikationstechnik.
Das RTGSplus-System der Bundesbank wurde am 19.11.2007 durch das TARGET2-System abgelöst; seither existiert ein einheitliches RTGS-System für das Eurosystem.