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Abrufkredit

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Das Original: Gabler Banklexikon

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    Ausführliche Definition im Online-Lexikon

    Abrufdarlehen; Rahmenkredit, bei dem eine Bank ihrem Kunden bei entsprechender Bonität eine unbefristete Kreditlinie einräumt. Im Rahmen dieser Kreditlinie kann der Kunde nach eigenem Ermessen Verfügungen auch in Teilbeträgen vornehmen (Kreditaufnahme auf Abruf).

    Der Zinssatz ist variabel und wird in regelmäßigen Abständen dem Marktniveau angepasst. Bearbeitungs- oder Bereitstellungsgebühren fallen i.d.R. nicht an, auch nicht für den unausgenutzten Teil des Abrufkredits. Zinsen werden nur für den tatsächlich in Anspruch genommenen Kredit tagesgenau bezahlt. Getilgt wird der Kredit in monatlichen Raten, entweder wird eine Tilgung in Höhe von einem bis drei Prozent des Kreditvolumens verlangt oder es wird eine Mindesttilgung festgelegt (zumeist zwischen 30 und 50 Euro pro Monat). Die Rückzahlung des Kredits kann an die persönlichen Verhältnisse angepasst werden. So ist es zumeist erlaubt, die Rückzahlung zu unterbrechen. Höhere Tilgungsbeträge und Sondertilgungen kann der Kreditnehmer jederzeit leisten. Abrufkredite werden in Größenordnungen zwischen 5.000 und 50.000 Euro ohne besondere Sicherheiten angeboten (Blankokredit). Jedoch ist eine SCHUFA-Anfrage üblich; außerdem sollten Privatkunden über ein regelmäßiges Einkommen verfügen. Selbstständige haben es schwerer, einen Abrufkredit zu bekommen. Nicht alle Banken bieten Abrufkredite an; angeboten werden sie vor allem von Direktbanken (über das Internet), mittlerweile auch von einigen anderen Banken bzw. Sparkassen. Abrufkredite sind flexibel und nicht zweckgebunden, d.h., der Kreditnehmer kann die Mittel nach eigenen Wünschen verwenden. Zumeist werden mit den Mitteln Anschaffungen und Urlaubsreisen bezahlt. Allerdings können die Banken jederzeit von ihrem gesetzlichen Kündigungsrecht Gebrauch machen, z.B. bei Verschlechterung der Bonität.

    Abrufkredite stellen eine Alternative zu einem Dispositionskredit dar. Anders als bei dem Dispositionskredit ist die Kreditaufnahme nicht an das Girokonto gekoppelt. Damit ist der Kreditnehmer für eine Kreditaufnahme nicht an seine Hausbank gebunden. Der Zinssatz für Abrufkredite ist deutlich niedriger als bei einem Dispositionskredit. Während ein Kreditnehmer bei einem Dispositionskredit frei entscheiden kann, wann und wie viel er zurückzahlt, werden bei Abrufkrediten monatliche Rückzahlungen vereinbart. Abrufkredite haben auch Vorteile gegenüber einem Ratenkredit, bei dem die Kreditsumme, die Laufzeit, der Zinssatz und die Rückzahlung von vornherein genau vereinbart werden. Jedoch sind Ratenkredite i.d.R. günstiger. Aufgrund der einfachen Handhabung und Flexibilität der Abrufkredite besteht für Kunden, die regelmäßig Kredite aufnehmen und diese aus ihrem Einkommen langfristig nicht mehr ausgleichen können, die Gefahr der Überschuldung.

     

     

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