Kreditinformationssysteme
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1. Begriff: systematisierende Datenbanken mit speziellen Computerabfrageprogrammen (Managementinformationssystemen = MIS) zur Visualisierung und Analyse der enthaltenen Informationen zu den Kreditrisiken eines Institutes. Sie sind Teil der Risikosteuerung (Risikomanagement und Risikocontrolling) und dienen der Überwachung und Steuerung des Kreditgeschäftes.
2. Funktion: Grundvoraussetzung für effiziente Kreditrisikoinformationssysteme ist die maschinelle, zeitgerechte, vollständige und qualitätsgesicherte Sammlung sämtlicher als risikorelevant identifizierter Informationen eines Institutes in strukturierter Form in einer spezifischen Datenbank (Data Collection Process). Aus dieser sind mittels statistischer Auswertungen Informationen über die vergangenheitsbezogene Entwicklung oder, nach Integration entsprechender Methoden, auch daraus abgeleitete zukunftsorientierte Informationen abrufbar. Bei Bedarf kann mittels spezifischer Funktionen der Detailhintergrund der Informationen weiterverarbeitet werden. Die Informationen können am Bildschirm betrachtet, an spezifische Programme zur graphischen Darstellung übergeben oder als gedruckte Reports ausgegeben werden. Die Informationen können sowohl über standardisierte Berichte als auch über individuelle Analysen ausgewertet werden. So erlaubt z.B. eine Auswertung der Kundenrisikoklassen oder der regionalen Kreditverteilung eines Institutes Rückschlüsse auf die Qualität und Risikokonzentration des Kreditportfolios des Institutes. Bei geeigneter Struktur können die gespeicherten Daten zur Risikofrüherkennung für multivariate Diskriminanzanalysen genutzt oder an darauf spezialisierte, neuronale Netzwerke weitergegeben werden.