Cash-Management-Systeme
Übersicht
zuletzt besuchte Definitionen...
1. Begriff: Cash-Management-Systeme sind seit Beginn der 1980er-Jahre im Rahmen des Electronic Banking angebotene EDV-gestützte Bankleistungen zur Unterstützung und Optimierung der kurzfristigen Finanzwirtschaft der Unternehmen. Die Liquiditätsdisposition, die neben der reinen planerischen Vorschau auch die aktive Gestaltung der Zahlungsströme und des Zahlungsverkehrs sowie die Entscheidung über notwendige Ausgleichsmaßnahmen (Mittelaufnahme oder -anlage) umfasst, wird in der betrieblichen Praxis heute meist als Cash Management betrieben. Cash-Management-Systeme ermöglichen intern eine sparsame und effiziente Bewirtschaftung der Liquidität sowie extern die Nutzung eines globalen Spektrums renditegünstiger Anlage- und kostengünstiger Liquiditätsbeschaffungsmöglichkeiten
2. Module:
a) Informationsmodule, die Zahlungsverkehrsdaten elektronisch bereitstellen und die Weiterverarbeitung der Zahlungsverkehrsdaten in der Finanzbuchhaltung der Unternehmen ermöglichen. Balance Reporting (elektronischer Kontoauszug, Online-Informationen über alle in- und ausländischen Konten eines Unternehmens); Versorgung mit abrufbaren Informationen über die aktuellen Zinssätze und Kurse auf den internationalen Finanz- und Devisenmärkten.
b) Zahlungsverkehrsmodule, die die elektronischen Zahlungsverfügungen über Konten unter Festlegung der Zahlungsart und der Währung (Money Transfer) (elektronische Vornahme von Zahlungen, Ausgleich von Liquiditätsungleichgewichten durch kurzfristige Kreditaufnahme oder Anlage in Termingeldern bzw. Wertpapieren) ermöglichen.
c) Cash Pooling: automatische Übertragung der Salden verschiedener Zahlungsverkehrskonten dezentralisierter Unternehmen auf ein „Konzentrationskonto” zur leichteren Planung und Disposition der Liquidität; außerdem werden hohe Überziehungszinsen vermieden, wenn Negativsalden durch ohnehin niedrig- oder unverzinsliche Positivsalden kompensiert werden können.
d) Netting ist die Verrechnung konzerninterner Forderungen und Verbindlichkeiten, d.h. nur die verbleibenden Spitzen werden ausgeglichen, um die effektiven Zahlungsströme zu vermindern.
3. Bedeutung: Die Cash-Management-Systeme, die von Kreditinstituten unter individuellen Produktbezeichnungen angeboten werden, haben ein geschäftspolitisch-strategisches Ziel und sind gleichzeitig Instrumente zur Automatisierung des Zahlungsverkehrs.