Global-Anleihe
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1. Begriff:
a) Anleihe (Schuldverschreibung), die in allen wichtigen Zeitzonen, also Europa, Asien und USA, gehandelt wird, d.h. der weltumspannende Handel steht im Vordergrund.
b) Anleihe mit besonderen Abwicklungs- und Verwahrmodalitäten, die die Belieferung von Wertpapiergeschäften zwischen verschiedenen Märkten erleichtern, d.h. das marktüberschreitende Clearing steht im Vordergrund.
c) Anleihe, die sowohl im Primärmarkt des Heimatlandes als auch in mindestens einem anderen wichtigen Kapitalmarkt der Welt ohne zeitliche Verkaufsbeschränkungen verkauft werden kann, d.h. der weltumspannende Verkauf steht im Vordergrund.
d) Verbriefung einer ganzen Anleihe oder eines größeren Teilbetrags einer Anleihe in einem Großstück, zur Vereinfachung des Wertpapierhandels und der Wertpapieraufbewahrung.
2. Charakterisierung: Trotz dieser unterschiedlichen Definitionen können einige Gemeinsamkeiten von Global-Anleihen genannt werden. Zum einen sind nationale und internationale Abwicklungs- und Verwahrsysteme (z.B. Clearstream) mit denen aus den USA (z.B. Depository Trust & Clearing Corporation) verbunden. Ein weiteres gemeinsames Merkmal ist die standardisierte Syndizierungstechnik. Im Primärmarkt wird unter der Federführung von mindestens zwei Emissionshäusern die Fixed-Price-Reoffered-Syndizierungstechnik angewandt, welche de facto von der Börsenaufsicht vorgeschrieben ist und Voraussetzung für eine Platzierung in den USA ist. Die erste Global-Anleihe wurde von der Weltbank in US-Dollar im September 1989 emittiert. Die wichtigsten Emissionswährungen für Global-Anleihen sind US-Dollar und Kanadische Dollar. Anleger sind insbesondere institutionelle Investoren.