Zinsrisikomanagement
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1. Begriff: Gesamtheit der Prozesse und Strukturen, die der systematischen und zielgerichteten Analyse, Steuerung und Kontrolle von Zins(änderungs)risiken dienen, die eine Institution eingehen könnte oder schon eingegangen ist.
2. Messung: Zentrale Einflussgrößen stellen das Zinsexposure (offene Position) sowie die Zinsvolatilität dar. Perioden-/GuV-orientierte Messkonzepte sind die Zinsbindungsbilanz und die Zinselastizitätsbilanz. Barwertige, zahlungsstromorientierte Konzepte basieren i.d.R. auf dem Value-at-Risk-Konzept und verbinden die Zinsänderungsrisikoaussage mit einer Eintrittswahrscheinlichkeit. Die Messung von Zinsänderungsrisiken festverzinslicher Wertpapiere basiert häufig auf der Duration-Analyse.
3. Steuerung: Der Gestaltung des bewussten Eingehens von Risiken steht der systematische Aufbau von Risikodeckungsmassen gegenüber. Im Rahmen von Treasury-Strategien werden offene Positionen basierend auf Zinsprognosen (aktive Steuerung) oder auf Basis von Benchmarkstrategien (passive Steuerung) eingegangen. Im Mittelpunkt der Steuerung steht das Chance/Risiko-Verhältnis, das mit Hilfe risikoadjustierter Kennzahlen (wie z.B. des RORAC) gemessen werden kann. Zur Steuerung (Risikoverminderung/-überwälzung oder gezielte Risikoübernahme) stehen zahlreiche Finanzinstrumente zur Verfügung: neben den unbedingten Termingeschäften (Forward Rate Agreements (FRAs), Zins-Futures) und Zinsswaps auch die bedingten Termingeschäfte (Zinsoptionen, bes. Caps, Floors, Collars).