elterliche Sorge
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1. Begriff: gemeinschaftliches Recht und gemeinschaftliche Pflicht von Vater und Mutter, für das minderjährige Kind (Geschäftsfähigkeit) zu sorgen (§ 1626 I BGB, Art. 6 II GG).
2. Inhalt: Die elterliche Sorge umfasst die Verantwortung für das persönliche und leibliche Wohl des Kindes (Personensorge) und Regelungen seiner Vermögensangelegenheiten (Vermögenssorge). Dabei haben Eltern die ihrer Verwaltung unterliegenden Geldmittel des Kindes nach den Grundsätzen der wirtschaftlichen Vermögensverwaltung anzulegen, soweit sie nicht zur Bestreitung von Ausgaben bereitzuhalten sind (§ 1642 BGB). Zur elterlichen Sorge gehört das (gemeinschaftliche) elterliche Vertretungsrecht.
3. Einzelsorgerecht: Seit Reform des Kindschaftsrechts 1998 behalten die Eltern regelmäßig trotz Scheidung ihr gemeinsames Sorgerecht (§§ 1671, 1687 BGB). Bei nicht ehelichen Kindern kann die Mutter durch eine Sorgerechtserklärung den Vater am Sorgerecht beteiligen (§ 1626a BGB). Diese Erklärung sollten sich Kreditinstitute unbedingt vorlegen lassen.
4. Einschränkung der Vermögenssorge durch Dritte: Hat das minderjährige Kind Vermögensgegenstände von einem Dritten unentgeltlich durch Erbschaft (Nachlass, Erbe) oder Schenkung erhalten und dieser bestimmt, dass die Eltern oder nur ein Elternteil darüber keine Verwaltungsbefugnis besitzen sollen, so erstreckt sich deren bzw. dessen Vermögenssorge nicht auf das entsprechende Vermögensobjekt (§ 1638 BGB).