Konjunkturzyklus
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Das Grundmuster eines Konjunkturverlaufs (Konjunktur) lässt sich anhand eines Vierphasen-Schemas verdeutlichen, das die in der Realität zu beobachtenden, äußerst vielgestaltigen wirtschaftlichen Vorgänge auf ein überschaubares Abbild reduziert.
Die Phasen lassen sich idealtypisch charakterisieren:
(1) Aufschwung: Erholung der Produktion, zunehmende Auslastung der Wirtschaft, fühlbares Steigen der Beschäftigung und der Investitionstätigkeit mit der Folge einer vermehrten Kreditexpansion und Spartätigkeit, Produktionsengpässe als Folge der Überschreitung der Normalauslastung der Produktionskapazitäten, Überwälzung von Kostensteigerungen auf Preise bei weiterhin zunehmender Beschäftigung, überproportional steigende Kosten, Druck auf die Gewinnmargen der Unternehmen, Anstieg der Zinsen (aufgrund der Geldpolitik) bei nachlassender Kredittätigkeit als Kennzeichnung für das Ende des Aufschwungs.
(2) Oberer Wendepunkt: restriktive Geldpolitik, verstärkte Auslandskonkurrenz, dadurch erschwerte Kostenüberwälzung auf Preise und verminderte Ertragserwartungen, Reduktion der Investitionen, Stagnation der Beschäftigung.
(3) Abschwung: sinkende Produktion, Abbau von Überstunden, Normalisierung des Auslastungsgrades der Wirtschaft, sinkende Einkommen aufgrund zurückgehender Nachfrage, steigende Arbeitslosigkeit, Beschleunigung der Abwärtsbewegung bei zunehmender Unterauslastung der Kapazitäten, expansive Geldpolitik zur Abwehr einer Depression, fallende Zinsen, nachlassender Preisauftrieb.
(4) Unterer Wendepunkt: wachsende Gewinnmargen aufgrund allgemeiner Abnahme des Kostendrucks, verbesserte Ertragserwartungen aufgrund der durch die Wirtschaftspolitik oder durch das Ausland ausgelösten Nachfrageimpulse, Beginn eines neuen Aufschwungs nach Erreichen der Talsohle.