Zahlungsbilanzausgleichsmechanismus
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1. Allgemein: auf marktmäßigen Reaktionen der Geldmärkte und Gütermärkte beruhende Selbstregulierung der Zahlungsbilanz in Richtung auf ein (Zahlungsbilanz-)Gleichgewicht (Zahlungsbilanzausgleich).
2. Bei flexiblen Wechselkursen reagiert der Wechselkurs wie ein Preismechanismus auf ein Zahlungsbilanzungleichgewicht. Bei einem Zahlungsbilanzüberschuss steigt das Angebot ausländischer Devisen auf dem Devisenmarkt, was zum Sinken der Preisnotierung des Wechselkurses führt. Da dann die in Inlandswährung ausgedrückten Inlandspreise steigen, werden Einfuhren billiger und Ausfuhren teurer (Effekt einer Aufwertung). Nehmen daraufhin die Importmengen zu und die Exportmengen ab, können die Erhöhung der Devisennachfrage und die Verringerung des Devisenangebots den Zahlungsbilanzüberschuss beseitigen.
3. Bei festen Wechselkursen reagieren das Preisniveau und/oder das Inlandsprodukt auf Zahlungsbilanzungleichgewichte. So erhöht z.B. ein Zahlungsbilanzüberschuss aufgrund der Interventionen am Devisenmarkt seitens der Zentralbank die inländische Geldmenge (sofern keine Neutralisierung durch die Geldpolitik erfolgt), was Preissteigerungen auf den Gütermärkten (importierte Inflation) und Zinssenkungen auf den Geld- und Kapitalmärkten bewirken kann. Die Preissteigerungen können höhere Importe und rückläufige Exporte nach sich ziehen, die Zinssenkungen bieten Anreiz zu Kapitalexporten. Die damit verbundenen Veränderungen der Teilbilanzen mindern bzw. beseitigen den Zahlungsbilanzüberschuss.