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Euro-Geldmarkt

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Das Original: Gabler Banklexikon

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    Ausführliche Definition im Online-Lexikon

    1. Begriff: Markt für kurzfristig fällige Bankguthaben (Einlagen) und Geldmarktpapiere in Währungen außerhalb des Geltungsbereichs der verwendeten Währungen. Der Euro-Geldmarkt ist ein Außengeldmarkt. Ein Teil des nationalen Geldmarktes wanderte wegen (nicht marktkonformer) nationaler geld- und währungspolitischer Maßnahmen vom Ursprungsmarkt dorthin ab, wo sich Handel und Zinsbildung frei von Beschränkungen nationaler Währungsbehörden vollziehen konnten. Von Devisengeschäften unterscheiden sich Euro-Geldmarktgeschäfte u.a. dadurch, dass erstere Geschäfte sind, bei denen eine Währung gegen eine andere ohne Übernahme eines Bonitätsrisikos getauscht wird, während bei letzteren der Handel in einer Währung mit einer zeitlichen Überlassung von Geld (Kreditwährung) stattfindet. Der Euro-Geldmarkt ist neben dem Euro-Kreditmarkt und dem Euro-Kapitalmarkt ein Teilmarkt des Euromarktes. Der Euro-Geldmarkt unterliegt nicht unmittelbar den Regularien der Heimatländer (Besteuerung, Mindestreserveerfordernisse, Eigenkapitalanforderungen). Die Aktivitäten deutscher Kreditinstitute werden aber z.T. von den bankaufsichtlichen Eigenkapitalbelastungs- und Großkreditnormen erfasst. Die Zinssätze – wie z.B. der EURIBOR – bilden sich frei nach Angebot und Nachfrage im Interbankengeschäft.

    2.Teilnehmer: Institutionen, die die nötige Bonität, Expertise und Größe aufweisen, darunter insbes. Geschäfts- und Zentralbanken, aber auch andere Finanzintermediäre (Fonds-/Versicherungsgesellschaften), andere öffentliche Institutionen (Staaten, Gebietskörperschaften) sowie internationale Organisationen (z.B. IWF). Eine wichtige Rolle spielen die Money-Broker, die Geldnachfrage und Geldangebot für Geldhandelsgeschäfte zusammenführen. Sie stützen sich auf ein weltweites Netz von Geschäftspartnern und müssen ständig in der Lage sein, marktgerechte Angebots- und Nachfragekurse zu stellen und zu diesen Kursen auch zu handeln. Kleineren Banken, die nur vereinzelt Geschäfte abschließen, verschaffen sie einen Marktüberblick, größere Banken können durch sie Geldbeträge zunächst anonym im Markt platzieren oder aufnehmen.

    3. Gründe für die Teilnahme am Euro-Geldmarkt sind für Banken der Liquiditätsausgleich und die Chance zur betrags-, währungs- und laufzeitkongruenten Refinanzierung des Euro-Kreditgeschäfts (kurzfristige Festsatzkredite bzw. Roll-over-Kredite), auch als Instrumente der Außenhandelsfinanzierung; darüber hinaus die grenzüberschreitende ertragsorientierte Verlagerung von Liquiditätsreserven internationaler Konzerne und die Umlegung von Währungsreserven von Zentralbanken (Zinsarbitrage, Erzielung von Währungsgewinnen und Vermeidung von Währungsverlusten). Im Interbankenhandel spielt außerdem die Zins- und Tendenzarbitrage eine Rolle (Ausnutzen ungleicher Zinssätze auf Nehmerseite und Geberseite bzw. der Zinsschwankungen eines Arbeitstages).

    4. Zu den wichtigsten Geldmarktpapieren des Euromarktes mit einem tragfähigen Sekundärmarkt zählen Certificates of Deposit (CD) und Commercial Paper (CP).

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