Bankenkrise
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zumeist im Zusammenhang oder als Folge einer volkswirtschaftlichen Schieflage auftretende Situation, in der eine Mehrzahl von Banken zahlungsunfähig oder nicht in der Lage ist, die von der Bankenaufsicht geforderten Mindesteigenkapitalvorschriften zu erfüllen. Bankenkrisen können eingeteilt werden in Financial Distress (strukturelle Krise aufgrund makroökonomischer Schocks) und Financial Panic (Ansturm der Gläubiger, sog. Bank Run).
Historisch wird unter Bankenkrise v.a. die Krise von 1931 verstanden, in deren Verlauf die Darmstädter und Nationalbank (DANAT-Bank) zusammenbrach. In Folge der schweren Erschütterungen des gesamten deutschen Kreditwesens führte die Reichsregierung erstmals eine staatliche Beaufsichtigung deutscher Kreditinstitute ein; das Kreditwesengesetz (KWG) vom 5.12.1934 stellte dann den Beginn der Bankenaufsicht in Deutschland dar.
Die durch Zusammenbruch der US-Investment Bank Lehman Brothers im September 2008 ausgelöste weltweite Finanzkrise, die im März 2010 in eine Staatsschuldenkrise der Eurozone (Eurosystem; Europäisches System der Zentralbanken [ESZB]; Europäische Wirtschafts- und Währungsunion) überging, führte erneut zu krisenhaften Erscheinungen in den Bankensystemen des europäischen und US-Marktes und löste weltweit Diskussionen und Aktivitäten aus, wie die Stabilität des internationalen wie europäischen Finanzsystems besser gewährleistet werden könne.