Semistandardabweichung
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Quadratwurzel aus der mittleren positiven oder negativen quadratischen Abweichung einer Zufallsvariablen vom Erwartungswert (Semivarianz). Mit der Semistandardabweichung wird entweder ein Downside Risk (Abweichnung nach unten) oder ein Upside Risk (Abweichung nach oben) ermittelt.
(Stichproben-)Semistandardabweichung für negative Abweichungen:
für
wobei:
= arithmetisches Mittel
xi= Beobachtungswerte
n = Anzahl der Werte.
Vgl. zum intuitiv nicht unmittelbar einleuchtenden Divisor (n–1) die Ausführungen zur Varianz. Zur Vorteilhaftigkeit dieser Größe gegenüber der Standardabweichung vgl. die Ausführungen zur Semivarianz analog. Im Vergleich zur Semivarianz weist die Semistandardabweichung (für negative Abweichungen) den Vorteil auf, dass sie in der gleichen Dimension wie die Einzelwerte und der Mittelwert – und nicht etwa quadriert – vorliegt und damit leichter zu interpretieren ist. Jenseits der Anwendung im Mean-LPM-Approach, also bei der isolierten Betrachtung der Risikodimension, tritt sie allerdings an Bedeutung gegenüber den Risikomaßen des Average Shortfall und insbesondere des Expected Shortfall (jeweils speziell bezogen auf den Erwartungswert) eher zurück. Nur vordergründig erklärt sich dies daraus, dass diese Größen – anders als bei der mittleren absoluten Abweichung – nicht als (mathematisch ggf. problematische) Absolutwerte berechnet werden müssen, weil sie ohnehin nur (Downside-)Abweichungen in eine Richtung erfassen; der eigentliche Grund liegt vielmehr darin, dass die bei der Semistandardabweichung implizierte relativ stärkere Gewichtung größerer Abweichungen keineswegs immer sachgerecht erscheint, z.B. im Rahmen der Gesamtbank- als Risikosteuerung.
(Stichproben-)Semistandardabweichung für positive Abweichungen:
für
wobei:
= arithmetisches Mittel
xi= Beobachtungswerte
n = Anzahl der Werte.